Bereits seit 1999 werden Berliner Jugendliche vom Jugendrichter (nach § 10 JGG) zur Teilnahme an einem Denkzeit-Training verurteilt. Inzwischen hat sich das Training auch in anderen Bundesländern bewährt und wird zunehmend nachgefragt.
Auf diesen Seiten werden die theoretischen Grundlagen, die Methode und die Technik der sozialkognitiven Trainingsmethoden erläutert.
Inzwischen sind verschiedene Programme entstanden: Denkzeit-klassisch, Denkzeit-präventiv, Denkzeit-interaktionell, Denkzeit-JVA, Denkzeit-Coaching und das Blickwechsel-Training. Weitere Denkzeit-Programme sind in Arbeit (z.B. Denkzeit für Erwachsene und Denkzeit an Grundschule). Für weitere Infos zu den Denkzeit-Programmen, klicken Sie bitte hier.
Alle Programme sind als Einzeltraining ausgearbeitet, das heißt, ein/e ausgebildete/r „Denkzeit-Trainer/-Trainerin“ arbeitet mit einem Klienten das Programm durch. Für jedes Trainingsverfahren liegt ein eigenes angepasstes Manual vor, das die Themen der ersten Sitzungen vorgibt und Beispiele und Hinweise für die Trainer und Trainerinnen enthält. Je nach Programm wird ca. zwei Drittel des sieben- bzw. neunmonatigen Trainings unmittelbar mit dem jeweiligen Manual gearbeitet. Im letzten Drittel, dem sogenannten freien Training, soll der junge Mensch Beispiele aus seiner eigenen Lebenswelt mitbringen, die er gemeinsam mit „seinem/seiner“ Denkzeit-Trainer/-Denkzeit-Trainierin unter Nutzung der schon gewonnenen Fähigkeiten durcharbeiten kann. Insgesamt umfasst ein vollständiges Training 30 (Denkzeit-präventiv) bis 40 (Denkzeit-klassisch, -JVA, -interaktionell, -Erwachsene, Blickwechsel) Einzelsitzungen. Der Klient erlebt regelmäßig Erfolge, da die Aufgaben so gestaltet sind, dass sie immer zu bewältigen sind; überdies soll er den Eindruck gewinnen, dass die hier erworbenen Kompetenzen ihm tatsächlich nützlich sein können für die Bewältigung der sozialen Konflikte im Alltag.
Von dieser Struktur weicht nur Denkzeit-Coaching ab. Hier wird nach einer kurzen Diagnostikphase in insgesamt 18 Sitzungen in ca. drei Monaten ohne Manual an den individuelle Ressourcen und Einschränkungen des Klienten/der Klientin gearbeitet. Dieses Training eignet sich besonders für Täter/Täterinnen ohne persistierende kriminelle Karriere.