Vernetzung, Qualifizierung und Beratung von Fachkräften im Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz

Projektzeitraum Juni 2024 - Juni 2027

Interesse an kostenfreien Fortbildungs- und Supervisonsangeboten mit thematischem Bezug zu Demokratiefeindlichkeit? Lassen Sie sich von uns beraten!

Ausgangslage 

Das Projekt Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz ist das Ergebnis langjähriger wissenschaftlicher und praktischer Arbeit im Bereich der Radikalisierungs-prävention. Mit unserem Projekt "Interdisziplinäres Kompetenznetzwerk Radikalisierungsprävention", das wir nach 5-jähriger Förderung durch die Landeskommission Berlin gegen Gewalt  beendet haben, konnten wir bereits zahlreiche Akteur:innen aus unterschiedlichen Professionen zusammenbringen und mit den Ergebnissen der interdisziplinären Arbeit auch Berliner Fachkräfte im Umgang mit Radikalisierungstendenzen unterstützen. Der Bedarf, den dieses Projekt abdeckte, besteht weiterhin und zwar phänomenübergreifend.

 

Wir beobachten momentan einen Zulauf in radikale Gruppen, auch in die, die sich nicht nur gedanklich, sondern auch gewaltsam, gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung richten. Aus unserer psychodynamisch-pädagogischen Perspektive betrachtet und auf Basis langjähriger Erfahrung in der Klient:innenarbeit  sind es häufig innere, teils entwicklungsbezogene Aspekte, die zu einer Radikalisierungstendenz führen. Diese potenziert sich derzeit durch die zahlreichen nationalen und globalen Krisen. In Konfrontation mit diesen Bedrohungen sehnen sich viele Menschen vermehrt nach einer Verringerung von Komplexität, nach Zugehörigkeit und Selbstwertstabilisierung. Der Anschluss an radikale Gruppierungen bietet diese Formen emotionaler Entlastung und scheint für eine zunehmende Anzahl von Menschen eine Option zu sein. Dies wirkt sich in hohem Maße auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Zusammenleben aus, was auch Fachkräfte, v. a. in sozialen Bereichen zu spüren bekommen. Deswegen stehen sie im Zentrum des Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz.

 

Trotz vieler sinnvoller, geförderter Präventionsprojekte braucht es mehr Vernetzung und Austausch unter den Trägern, um Fachkräfte verschiedener Praxisfelder bestmöglich durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen zu begleiten. Untermauert wird dieser Bedarf durch eine unserer wissenschaftlichen Erhebungen, in der wir v. a. sozialberuflich tätige Fachkräfte zum Kontakt und Umgang mit Radikalisierungsphänomenen befragten. Hier zeigte sich, dass weitere Qualifizierung und Vernetzung dringend benötigt wird, denn häufig sind Fachkräfte unsicher im Umgang mit demokratiefeindlichen Äußerungen und unzureichend informiert zu den Möglichkeiten unterstützender Angebote. Deutlich wurde auch, dass ein wesentlicher Schutzfaktor positive, verlässliche und haltgebende Beziehungsangebote sind. Allzu häufig werden Klient:innen jedoch versucht in radikalisierungspräventive Projekte weiterzuvermitteln, statt sie in der bestehenden Beziehung zu begleiten, was gerade zu Beginn einer Radikalisierung nur bedingt funktioniert.

 

Diese relevanten Erkenntnisse haben wir im phänomenübergreifend konzipierten Berliner Netzwerk Demokratiekomptenz vereint. Unser Ziel ist es, neue Angebote zu schaffen, ohne den Blick für Bestehendes zu verlieren.

 

Die Berliner Präventionslandschaft soll noch effizienter zusammengebracht werden - für eine gemeinsame Entwicklung, für eine dynamische Zusammenarbeit, für die Demokratie. 

 

Das Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz - Inhalte & Angebote

Das Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz fungiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis, es stellt ein niedrigschwelliges, passgenaues, und phänomenübergreifendes Beratungs- und Qualifizierungsangebot für Berliner Fachkräfte verschiedener Praxisfelder zur Verfügung. 

 

Durch die Vermittlung von internen und externen Dozierenden können Fortbildungen sowie Workshops passgenau bezogen auf die jeweiligen Bedarfe der Fachkräfte durchgeführt werden. Diese Qualifizierungsmaßnahmen haben das Ziel, sie in ihrer Handlungssicherheit weiter zu stärken, die Angebote  erweitern und ergänzen bedarfsgerecht das bereits vorhandene Wissen zu Themenbereichen, die für eine Demokratieförderung relevant sind. Diese beziehen sich vor allem auf entwicklungspsychologische und psychodynamisch-pädagogische Themen, z. B. auf die Auswirkungen früher Interaktionserfahrungen und Fragen zur psychosozialen Entwicklung, relevante Aspekte der Affekt-, Moralentwicklung sowie Mentalisierungsfähigkeit, die Entstehung von und den Umgang mit Traumatisierung, aber auch Delinquenz- und Gewaltprävention sowie eine mit allem in Verbindung stehende psychodynamisch-interaktionelle Diagnostik und darauf aufbauende Interventionsmöglichkeiten.

 

Zusätzlich beinhaltet das Projekt die Begleitung und Beratung von Fachkräften im Hinblick auf herausfordernde Situationen mit Klient:innen in der beruflichen Praxis. Dazu kann fallbezogene Beratung oder Supervision durchgeführt werden oder eine Vermittlung in thematisch passende Präventionsprojekte erfolgen.

 

Um Wissen zur Förderung von Demokratiekompetenz niedrigschwellig zugänglich zu machen, werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aufgearbeitet und auf Grundlage der Nutzung verschiedener Medien bereitgestellt. Dazu gehören neben analogen Formaten wie Publikationen auch digitale Formate, zum Beispiel durch informative Postings oder Broschüren. 

 

Das Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz nutzt vorhandene Ressourcen und Strukturen, um eine optimale Vernetzung zwischen Berliner Fachkräften und wissenschaftlicher Expertise zu erzielen. Die Relevanz für die pädagogische Praxis steht hier im Vordergrund. Alle Inhalte werden so angepasst, dass sie im beruflichen Alltag und im Umgang mit Jugendlichen unterstützend wirken und Anwendung finden können. So soll ein breites Spektrum an Bedürfnissen aufgegriffen und bedient werden, die sich aus unserer beruflichen Erfahrung und dem persönlichen Austausch mit Regel- und Sozialstrukturen ergeben haben. 

 

Unsere Ziele - mit Ihnen! 

Eine nachhaltige Stärkung demokratischer Einstellungen eines/einer jeden Einzelnen kann am besten über eine stabile Beziehung erfolgen. Diese bereits bestehenden Beziehungen zwischen Fachkräften und Jugendlichen, insbesondere während der vulnerablen Phase der Adoleszenz, sind entscheidend, um einer (weiteren) Manifestierung demokratiefeindlicher Haltungen vorzubeugen. Der Erhalt von Beziehungen stellt somit eine zentrale Zielsetzung des Projektes dar. Um dieses Ziel erreichen zu können und Berliner Fachkräfte als Expert:innen in ihrer Beziehungsarbeit zu unterstützen, bietet das Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz den notwendigen Rahmen durch bildende, beratende und qualifizierende Maßnahmen. 

 

Finanzierung

Das Berliner Netzwerk Demokratiekompetenz wird durch die LOTTO-Stiftung Berlin gefördert. Alle Angebote sind somit projektfinanziert und für Sie kostenfrei!

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an

Caroline Welsch I  030. 689 15 666 I welsch@denkzeit.com I Projektleitung 

 

Paula Meyer I  030. 689 15 666 I meyer@denkzeit.com I Fachkoordination & Ansprechpartnerin

 

Sollten Sie Interesse an einem der Angebote haben, sprechen Sie uns gerne an! Das Fortbildungs- und Beratungsangebot kann auch bei Ihnen vor Ort durchgeführt werden.

 

Wenn Sie über die aktuellen Angebote und Veranstaltungen im Projekt oder im Träger informiert werden möchten, dann melden Sie sich gerne zu unserem Newsletter an, hier geht es zur Anmeldung. 

 

Sie können Ihre Anfragen auch über dieses Formular stellen, wir melden uns dann zeitnah bei Ihnen!

 

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